Was ist Skoliose

Eine Skoliose ist eine Verkrümmung der Wirbelsäule (altgriechisch: skolios = „krumm“). Es findet sich eine Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit einer Verdrehung der Wirbelkörper um die Längsachse, begleitet von strukturellen Verformungen der Wirbelkörper. Dies kann nicht mehr durch Einsatz der Muskulatur aufgerichtet werden.

 

Die Wirbelsäule bildet dabei in der Regel mehrere, einander gegenläufige Bögen, die sich kompensieren, um das Körpergleichgewicht aufrechtzuerhalten (S-Form). Der Cobb-Winkel (nach John Robert Cobb) dient als Maß für die Beurteilung wie ausgeprägt eine Skoliose ist. Skoliosen, deren Ursache unbekannt ist, werden als idiopathische Skoliosen bezeichnet. Ist die Ursache geklärt, spricht man von einer symptomatischen Skoliose oder sekundären Skoliose. 


Idiopathische Skoliosen

In etwa 90 % aller Fälle ist die Ursache der Skoliose nicht bekannt. Es werden aufgrund des Entstehungsalters drei Formen dieser idiopathischen Skoliose unterschieden:

  1. Infantile idiopathische Skoliose (IIS): Entstehung bis zum 3. Lebensjahr
  2. Juvenile idiopathische Skoliose (JIS): Entstehung zwischen 4. und 10. Lebensjahr
  3. Idiopathische Adoleszentenskoliose (AIS): Entstehung ab dem 11. Lebensjahr

Die Skoliose kann sich während der Jugend in Zeiten verstärkten Körperwachstums verschlechtern, wie zum Beispiel in den pubertären Wachstumsschüben. 

Sekundäre Skoliosen

Die verbleibenden 10 % der Skoliosen können folgende Ursachen zu Grunde liegen:

  • Fehlbildungsskoliose (kongenitale Skoliose) durch angeborene Wirbelfehlbildungen, Klippel-Feil- Syndrom, Spina bifida, bei Skelettdysplasie mit ausschliesslichem Befall der Wirbelsäule (Brachyolmie) u. a.
  • Neuropathische Skoliose durch Nerven- und Muskelerkrankungen, wie beispielsweise Zerebralparesen, spinale Muskelatrophien oder auch Poliomyelitis
  • Myopathische Skoliose durch Muskeldystrophien oder Arthrogrypose
  • Skoliose durch Systemerkrankungen wie Neurofibromatose, Skelettdysplasien, Osteogenesis imperfecta
  • Iatrogene Skoliose, also Skoliose aufgrund ärztlicher Behandlungsmaßnahmen (beispielsweise Bestrahlung oder nach Operationen durch Narbenbildung)
  • Posttraumatische Skoliose nach Gewalteinwirkung, Amputationen oder Tumoroperationen im Bereich der Wirbelsäule
  • Statische Skoliose durch Beinlängendifferenzen

Einteilung nach Erscheinungsformen

Nach Lenke werden die Hauptkrümmungen (die größten Krümmungen mit struktureller Fixierung; auch Primärkrümmungen genannt) nach der Höhe ihres Scheitels (der Krümmungsmitte) benannt:

  • Hochthorakal: Krümmungsscheitel zwischen den Wirbeln Th2 und Th6
  • Thorakal: Krümmungsscheitel zwischen Th6 und der Bandscheibe Th11/12
  • Thorakolumbal: Krümmungsscheitel zwischen Th12 und L1
  • Lumbal: Krümmungsscheitel zwischen der Bandscheibe L1/2 und L4

Nach dem Krümmungsmuster unterscheidet man folgende Skoliosen:

  • C-förmige Skoliosen: Lenke Typ I und V
  • S-förmige Skoliosen: Lenke Typ II und III
  • Doppel-S-Skoliosen (Triple-Skoliosen): Lenke Typ IV und VI 

 

Zitat und Quelle Wikipedia

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